Aufgrund seiner besonderen Lage war das Rhônetal immer schon eine besonders wichtige Verbindungsachse zwischen dem Mittelmeerraum und Nord- und Westeuropa.

Bereits in der Antike drangen die Griechen bis ins Zentrum von Gallien vor und unterhielten Handelsbeziehungen mit den Bewohnern. Die Römer setzten dann 125 v.Chr. die Tradition des Weinbaus und der Weinherstellung fort.

                                                                 

Schon im ersten Jahrhundert n. Chr. beginnt ein Wettbewerb zwischen dem Weinanbau in Italien und jenem des gallischen Rhônegebiets. Der Bau der galloromanischen „Villa du Molard“ in Donzère und die Herstellung von Amphoren in diesem Gebiet fallen in diese Epoche.

Die an Ort und Stelle hergestellten Amphoren dienten dem Transport von Weinen und Fischsaucen. Archäologische Funde, die mit einer bereits vor langer Zeit durchgeführten Studie in Zusammenhang gebracht wurden, haben bewiesen, dass Wein im Rhônetal bereits früher als in vielen anderen französischen Weinbaugebieten angebaut wurde.

Die Römer haben das Land in großem Ausmaß kultivierbar gemacht, Reben gepflanzt und kleine Mauern zum Schutz der Terrassen angelegt.

Auf diese Weise entstand eine der landschaftlich schönsten Gebiete der Gallia Narbonensis. Bereits im ersten nachchristlichen Jahrhundert gaben die Römer hier den ersten Impuls zur kommerziellen Nutzung des Weinbaus.

Seit dem im 14. Jahrhundert nutzten die Päpste, deren Sitz sich in Avignon befand, für ihren eigenen Bedarf die Weinberge in ihrer Nähe. Johannes XXII., der zweite der sieben regierenden Päpste, ließ das Schloss Châteauneuf du Pape erbauen. Benedikt XII., das dritte Kirchenoberhaupt in der Reihe dieser Päpste, beginnt mit dem Bau des Papstpalastes in Avignon.

Im 17. und 18. Jahrhundert gewinnt die Weinkultur im Rhônetal dann zunehmend an Bedeutung.

IIm 17. Jahrhundert bezeichnet der Name "Côte du Rhône" einen Verwaltungsbezirk von Viguerie d’Uzès (im Departement Gard) , der für seine Weine berühmt ist. Im Jahr 1650 wird ein Gesetz zum Schutz der Herkunft der Weine und deren Qualität erlassen.

Ein Edikt des Königs von Frankreich schreibt im Jahr 1737 vor, dass alle zum Verkauf und Transport bestimmten Fässer mit den eingebrannten Buchstaben C.D.R. versehen werden müssen.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wird aus Côte du Rhône « les Côtes du Rhône «, die sich nun auch auf die Weinbaugebiete an den linken Hängen der Rhône erstrecken. Diese im Lauf der Jahrhunderte berühmt gewordene Bezeichnung wird vom Landgericht von Tournon und Uzès im Jahr 1936 bestätigt.

In den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts gewinnt diese Bekanntheit dank der Initiative von Baron Le Roy – eines mutigen und vorausschauenden Mannes – noch an Bedeutung und wird im Jahr 1937 durch die Zuerkennung der Bezeichnung AOC - Appellation d’Origine Controlée - Côtes du Rhône offiziell anerkannt.

Die Bezeichnung A.O.C. ist die Anerkennung einer Realität und einer Tradition, die mehrere Faktoren in sich vereint : eine oder mehrere Rebsorten, ein Terroir und das Wissen um Weinanbau und Weinherstellung.

Das offizielle französische Weinbauamt I.N.A.O. bestimmt und überprüft die Vorschriften, die für die A.O.C.-Weine stehen, nämlich Produktionsmenge, Beschränkung der Anbaufläche, Rebsorten, Anbaumethoden, Ernte und Weinbereitung.

Um die Bezeichnung A.O.C. tragen zu dürfen, muss der Wein entsprechend analysiert und verkostet werden, wobei seine charakteristischen Eigenschaften und seine Qualität überprüft werden.